Kiel – Am 26. November kam es nahe dem Flugplatz Kiel-Holtenau zu einer außergewöhnlichen Notlandung: Eine Robin HR200, die sich im Ausbildungsbetrieb befand, musste aufgrund eines plötzlichen Leistungsverlusts etwa einen Kilometer westlich des Flughafens in einem Acker landen. Weder die Besatzung noch das Flugzeug wurden dabei beschädigt. Die genauen Hintergründe des Zwischenfalls werden derzeit untersucht.
Geplanter Übungsflug endet abrupt
Die Maschine war zuvor vollständig betankt worden und absolvierte am Vormittag problemlos einen Überlandflug. Am Nachmittag übernahm ein Flugschüler, begleitet von einer erfahrenen Fluglehrerin, das Flugzeug für ein Platzrundentraining. Nach einem normalen Startlauf und Steigflug auf etwa 500 Fuß über Grund zeigte der Motor plötzlich deutliche Leistungseinbußen. Die Fluglehrerin, die sofort die Steuerung übernahm, entschied sich nach dem Check aller verfügbaren Systeme für eine kontrollierte Notlandung auf einem naheliegenden Feld.
Perfekt ausgeführte Notlandung
„Die Besatzung hat alles richtig gemacht“, betont der 2. Vorsitzende des Vereins, Oliver Pohl. Der Anflug auf das Feld war präzise, die Landung sicher und ohne Schäden am Flugzeug oder der Umgebung. Nach rund 75 Metern kam die Maschine auf dem matschigen Untergrund zum Stillstand. Die Feuerwehr und Rettungskräfte, die vorsorglich alarmiert worden waren, rückten kurze Zeit später wieder ab, da keine Personen verletzt wurden und keine Gefahren für die Umwelt bestanden.
Technische Untersuchung läuft
Der Grund für den plötzlichen Leistungsverlust des Motors ist bisher unklar. Ein Treibstoffmangel wird ausgeschlossen, da die Maschine nahezu vollgetankt war. „Eine technische Analyse des Motors wird jetzt eingeleitet“, so Pohl weiter. Die Landesluftfahrtbehörde und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sind in die Ermittlungen eingebunden.
Krisenmanagement greift
Der Vorfall war auch ein Testfall für das Krisenmanagement des Vereins. „Unser Notfallplan hat einwandfrei funktioniert“, lobt Pohl die eingesetzten Maßnahmen. Innerhalb kürzester Zeit waren alle nötigen Schritte koordiniert, die Kommunikation mit den Behörden lief reibungslos.
Keine Forderungen vom Landwirt
Der Eigentümer des Feldes, auf dem die Maschine landete, war vor Ort und äußerte sich verständnisvoll. Er verzichtete bisher darauf, Forderungen wegen möglicher Flurschäden zu stellen.
Ein vollständiger Bericht des Vereins, der die genauen Umstände und Erkenntnisse des Zwischenfalls detailliert aufarbeitet, wird nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht.